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Duvel Moortgat

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So entstand das Duvel-Bier (und die Brauerei Duvel Moortgat)

Im Jahr 1871 brauten Jan-Leonard Moortgat, ein Nachfahre einer Brauerfamilie aus Steenhuffel, und seine Frau Maria De Block ihre ersten obergärigen Biere. Diese hatten zunächst nur begrenzten lokalen Erfolg. Doch dank seines Fachwissens, seiner Leidenschaft fürs Brauen und seinem Durchhaltevermögen gelang es Jan-Leonard, sich eine treue Kundschaft aufzubauen.

Um die Jahrhundertwende liefen die Geschäfte gut. Die Söhne Albert und Victor stiegen in das Unternehmen ein: Albert als Brauer, Victor als Bierlieferant – damals noch mit Pferd und Wagen. Während des Ersten Weltkriegs wurden englische Ales in Belgien beliebt. Albert erhielt eine Hefekultur von einem lokalen Brauer in Schottland, die bis heute verwendet wird.

Inspiriert von englischen Ales und vom Ende des Krieges brachte die Brauerei Moortgat das Bier Victory Ale auf den Markt. Bei einer Verkostung für lokale Würdenträger rief der Schuster Van De Wouwer erstaunt: „Ein echter Duvel!“. Die Brüder Moortgat benannten ihr Bier um – auch als Antwort auf die Beliebtheit der Abteibiere. Im Jahr 1970 wurde das dunkle Bier durch die blonde Variante ersetzt, die wir heute kennen. Die Bedeutung dieses Biers wurde unterstrichen, als Moortgat 1999 unter dem Namen Duvel Moortgat an die Börse ging.

 

Das Duvel-Glas, Duvel Tripel Hop und Duvel 6,66%

Den großen Durchbruch erlebte Duvel in den 1970er Jahren. Damals war bereits die dritte Generation der Familie Moortgat im Unternehmen tätig: Bert, Marcel sowie die Brüder Leon und Emile. Sie verliehen ihrem Vorzeigeprodukt Duvel ein eigenes, einzigartiges Bierglas. Die runde Tulpenform erinnert an ein Weinglas und bietet ausreichend Platz für eine 33-cl-Flasche. Zudem kommen Aromen und Geschmack besser zur Geltung und die Schaumbildung wird optimiert. Bekannt ist auch die Gravur im Glasboden – früher ein kleiner Kratzer, heute der Anfangsbuchstabe des Duvel-Logos – für zusätzliche Perlage.

In den 1960er Jahren begann Moortgat mit dem Brauen der Grünen Duvel oder Duvel Green mit einem Alkoholgehalt von 7 %. Diese wurde für die Genter Feste entwickelt, bei denen eine leichtere Bieralternative gefragt war. Das Bier wurde ohne Flaschengärung abgefüllt und in 25-cl-Flaschen verkauft. Die Produktion wurde im März 2021 eingestellt.

Der Duvel Tripel Hop mit 9,5 % Alkohol war ursprünglich als einmalige Brauerei gedacht. Seit 2012 erscheint er jährlich mit einer anderen Hopfensorte. 2016 wurde die Citra-Variante von Bierliebhabern zur besten gewählt. Seit 2020 gehört die Version mit der amerikanischen Hopfensorte Cashmere zum festen Sortiment von Duvel Moortgat.

Im Jahr 2021 feierte die Familienbrauerei Duvel Moortgat ihr 150-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass erschien die Duvel 6,66% – eine Anspielung auf den Alkoholgehalt, die Teufelszahl und die sechs verwendeten Hopfensorten.

 

Das vielfältige Sortiment der Brauerei Duvel Moortgat

Neben Duvel braut Moortgat auch verschiedene andere Biere. So brachte das Unternehmen 1930 das Luxus-Pils Extra Blond auf den Markt. Von 1976 bis 1991 hieß es Extra Pilsner und wurde später in Bel Pils umbenannt. Dieses belgische Pils erhält seinen typisch bitteren Charakter durch den Einsatz von tschechischem Saazer Hopfen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg braute Moortgat verschiedene Exportbiere. Eines davon war so beliebt, dass es ab 1965 unter dem Namen Vedett auch in lokalen Kneipen ausgeschenkt wurde. 2003 wurde Vedett mit einem hippen und leicht absurden Image neu aufgelegt.

Seit 1963 ist Moortgat zudem für das Brauen, Abfüllen und den Vertrieb der Abteibiere von Maredsous verantwortlich – unter Lizenz der "Fromagerie et Brasserie de Maredsous" und unter strenger Aufsicht der Mönche. Das Sortiment umfasst ein blondes Bier mit 6 %, ein dunkles Bier mit 8 % sowie ein Tripel mit 10 %.

 

Duvel Moortgat in Belgien und weltweit

Mitte der 1970er Jahre begann Duvel Moortgat mit dem Export in die Nachbarländer Belgiens. Heute betreibt die Gruppe neben der Brauerei im belgischen Breendonk (Puurs-Sint-Amands) 13 Standorte mit über 2.000 Mitarbeitern weltweit.

2001 beteiligte sich Duvel Moortgat zu 50 % an der Brauerei Bernard in Tschechien – dem Ursprungsland des Pils und der Heimat der biertrinkfreudigsten Bevölkerung der Welt. Die Premiumbiere von Bernard sind heute in den meisten tschechischen Supermärkten erhältlich. Es folgten unter anderem Firestone Walker, Boulevard Brewing Co. und Ommegang Brewery in den USA, die Brauerei ’t IJ in Amsterdam sowie die Vedett-Brauerei in Tianjin City in China.

In Belgien übernahm Duvel Moortgat im Jahr 2006 die Brasserie d’Achouffe in Achouffe (Wallonie), 2008 die insolvente Brauerei Liefmans in Oudenaarde (Ostflandern) und 2010 die Stadtbrauerei De Koninck in Antwerpen. Die Gruppe verfügt heute über ein beeindruckendes Portfolio an Biermarken, darunter Duvel, Vedett, Chouffe, Bolleke und Liefmans Kriek.

Inzwischen hat die vierte Generation die Leitung des Familienunternehmens Duvel Moortgat übernommen. Sie setzt erfolgreich auf Internationalisierung. Vor über 100 Jahren begann die Duvel-Produktion mit nur wenigen Kisten. Heute genießen Fans in mehr als 60 Ländern das belgische Spezialbier mit Flaschengärung schlechthin.

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